Kabelnetz: Vodafone stellt Bayern auf 1 GBit/s um

Vodafone stellt für Bayern umfassend auf höhere Datenraten um. Das nutzt der Kabelnetzbetreiber, um eine schnellere Analogabschaltung im Kabelnetz durchzusetzen. Von Investionenen in Nodesplits ist leider keine Rede.

Artikel veröffentlicht am ,
Vodafone-Technik auf der Cebit 2016
Vodafone-Technik auf der Cebit 2016 (Bild: Vodafone)

Vodafone will in seinem TV-Kabelnetz in Bayern zuerst großflächig eine Datenübertragungsrate von 1 GBit/s anbieten. Das kündigte Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter am 19. Januar 2017 auf der CSU-Klausurtagung im Kloster Banz an. Im Jahr 2019 sollen bis zu 70 Prozent aller Einwohner in Bayern die hohe Datenrate nutzen können.

"Bayern wird unser erstes Gigabit-Land", sagte Ametsreiter. "Ab 2019 werden wir nicht nur in München, sondern in weiten Teilen des bayerischen Kabelnetzes den Schalter auf Gigabit umlegen - und so bis zu 70 Prozent aller Einwohner im Freistaat mit 1.000 Megabit zukunftssicher versorgen können."

Thomas Kreuzer, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, erklärte, möglich werde dies durch Bayerns Regelung, Ende 2018 das analoge Fernsehen im Kabelnetz abschalten zu lassen und die Frequenzen so freizugeben. "Ich wünsche mir, dass weitere Bundesländer diesem Beispiel folgen würden", sagte Ametsreiter.

Netzausbau im Kabelnetz ist nötig

Mit der Analogabschaltung lassen sich mehr Docsis-Kanäle ausweisen. Um das Koaxialnetz so auszubauen, dass die versprochene Datenrate allen zur Verfügung steht, müssen Netzsegmente durch Nodesplits verkleinert und die Glasfaser näher zum Kunden gebracht werden. Zudem ist das TV-Kabelnetz meist nur in den Ballungszentren ausgebaut. Schwachstellen des Koaxialkabels sind zudem der Upload und die schwachen Ping-Zeiten.

Zukünftig sind mit Docsis 3.1 über TV-Kabelnetze Datenraten von bis zu 10 GBit/s im Downstream und 1 GBit/s im Upstream möglich. Später ist mit symmetrischen Übertragungsraten im zweistelligen Gigabit-Bereich zu rechnen. Um den schwachen Upstream im Kabelnetz zu verbessern, bietet Docsis 3.1 die Möglichkeit, dem Upstream in einem Cluster mehr Frequenzen zuzuordnen. Dabei kann im High-Split bis 204 MHz erweitert werden, gegenwärtig ist eine Belegung des Upstreams von 5 bis 65 MHz üblich.

Docsis-3.1-Ausbau erfordert Investitionen

Der volle Ausbau des neuen Netzwerkstandards Docsis 3.1 erfordert Investitionen, um Netzwerkkomponenten auszutauschen. Die Docsis-3.1-konforme Architektur umfasst netzwerkweite Endpunkte, optische Knoten, Verstärker, passive Splitter und dazugehörige technische Dienstleistungen. Neue Hardware ist beim Kabelmodem in einem Cluster und dem CMTS als Gegenspieler nötig.

Der frühere Chef der Bundesnetzagentur Matthias Kurth, nun President der European Cable Operators Association, hatte im September 2016 zu Docsis 3.1 gesagt, Netzbetreiber müssten einen großen Teil ihres Gewinnes wieder reinvestieren und die Netze ausbauen. Eine frühe Adaption neuer erprobter Technologien zahle sich später mit Sicherheit aus.

Nachtrag vom 20. Januar 2017, 12:31 Uhr

Nach der Analogabschaltung "können wir in unserem Kabelnetz mit Docsis 3.1. ein Gigabit pro Sekunde anbieten", sagte Vodafone-Sprecher Volker Petendorf.

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Dwalinn 20. Jan 2017

Gut hier im Osten sieht es anders aus, Vorher nur LTE (wo Vodafon klar schlechter war...

Anonymer Nutzer 20. Jan 2017

Hab letztens Deus Ex Mankind Divided mit seinen 21GB Größe aus meiner Steam lib...

Anonymer Nutzer 20. Jan 2017

Hier ebenso. Habe kurzzeitig auch nur noch Google erreichen können und sonst nichts...

Anonymer Nutzer 20. Jan 2017

15ms hier auf Koaxial.



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